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Was läutet denn da...?

Fri, 05 Nov 2021 09:00:12 +0000 von Janin Peimann

kirche Oese Glocken
Der »Glöckner von Oese« hat ganz schön viel zu tun – kein Wunder bei solch einem tollen Glockenensemble wie in unserer kleinen Kirche. Unser »Glöckner«, das ist seit Juni die neue digitale »Hauptuhr« – die alte Steuerung hatte den Geist aufgegeben (wir berichteten). Für den Kirchenvorstand war dies Anlass, die »Läuteordnung« der Gemeinde noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Wozu wird über-haupt geläutet? Und warum hört man die Oeser Glocken gleich mehrmals täglich?
Unsere Glocken künden Zeit und Stunde von 8.00 bis 22.00 Uhr. Die kleine Gebetsglocke, »Laurentius« heißt sie, ruft zudem um 8.00, um 12.00 und um 18.00 Uhr je drei Minuten dazu auf, einen Moment innezuhalten. Eine gute Zeit, tief durchzu-atmen, das Licht des neuen Morgens zu genießen oder auf das Tagwerk zurückzuschauen.
Tatsächlich helfen Glocken dabei, dem Lauf der Zeit einen guten Rhythmus zu geben. Denn nicht jede Stunde ist gleich; ist gibt »Hochzeiten« und »Tiefpunkte«, Zeit zum Ein- und Zeit zum Ausatmen…
Manchmal ist gegen Mittag »Maria« zu hören. Unsere mittlere Glocke läutet um 11.30, 11.40 und 11.50 Uhr für je sieben Minuten, wenn ein Gemeindeglied verstorben ist. Mit ihrem Klang fliegt dann sozusagen ein Jesus-Wort über die Dörfer; eingegossen in ihren Korpus steht: »Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.« Was könnte treffender sein in Zei-ten der Trauer?!
Gemeinsam heißen »Laurentius« und »Maria« am Samstagabend um 18.00 Uhr ebenfalls sieben Minuten lang den Sonntag willkommen. Und auch am Sonntagmorgen erinnern sie um 9.00 und 10.30 Uhr daran, dass bald der Gottesdienst beginnt. Das allerdings geschieht seit Juni nur noch dann, wenn wirklich Gottesdienst um 11.00 Uhr stattfindet. Denn eine Fernsteuerung übers Internet erleichtert der Küsterin neuerdings die Programmierung. Richtig »vielstimmig« wird es ab viertel vor elf. Denn dann baut sich das volle, große Ge-läut auf: Um 10.45 beginnt »Christopher« mit seinem tiefen Klang, um 10.50 Uhr folgt »Maria« und um fünf vor stimmt end-lich der hohe »Laurentius« ein. Neu ist zu guter Letzt, dass nun einmal während je-des Gottesdienstes die große »Christopher«-Glocke erklingt – nämlich dann, wenn die Gemeinde das Vater Unser spricht. So geschieht es in vielen anderen anderen Kirchen in Deutschland auch.
Unsere mittlere Glocke: »Mein Name ist Maria«
»Für mich war das Geläut der Oeser Glocken im Lockdown ein tiefer Trost«, schrieb jemand, der regelmäßig das Abendgebet als Podcast hörte. Tatsächlich können die Glocken im tieferen Sinne helfen, sich zu er–innern … nämlich einen Moment Ruhe zu finden, zu sich zu kom-men, inne zu halten und sich selbst einen Moment der Einkehr schenken zu lassen.
Die Oeser Läuteordnung im Überblick:
o Täglich, 8.00 / 12.00 / 18.00 (3 Min)
Gebetsglocke
o 11.30 / 11.40 / 11.50 (je 7 Min)
Totengeläut im Falle eines Sterbefalls
o Karfreitag, 15.00
Totengeläut zur Sterbestunde Jesu
o Samstags, 18.00 (7 Min)
Begrüßen des Sonntags
o Sonntags, 9.00 / 10.30 / 10.45-11.00
Ruf zum Gottesdienst
o Im Gottesdienst zum Vater Unser
o 5 Minuten vor Kasualgottesdiensten
o Silvester 24.00 Uhr für 15 Minuten
Begrüßen des neuen Jahres
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